Dranbleiben ist eher wie biederes Handwerk

Menschen scheitern beim Erreichen ihrer Ziele, weil sie das Ziel aus den Augen verlieren, den Weg verlassen oder ihn einfach nicht bis zum Ende gehen. Es gibt einfache Hilfsmittel, um das zu verhindern. Diese Hilfsmittel stelle ich dir heute vor – damit du deine Ziele sicher erreichst.

In diesem Beitrag:

  • Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch.
  • Du brauchst ein Ziel und einen Plan und dann handelst du danach.
  • Agieren statt reagieren!
  • Tools für deine Planung und Umsetzung.

Wir reden heute über das Dranbleiben. Warum? Weil genau das für viele eine Herausforderung darstellt. Gerade jetzt, genau an diesen Tagen des Jahres werden wieder viele Menschen den Faden verlieren.

Du aber nicht!

Um dich herum läuft das häufig so: Menschen nehmen sich etwas vor, starten ambitioniert, verlieren dann schnell den Faden und nach einiger Zeit stellen sie frustriert fest, dass sie schon wieder nicht erreicht haben, was sie sich vorgenommen hatten. Zumindest noch nicht.
Und dann nehmen sie sich wieder etwas vor, vielleicht auch das gleiche, starten wieder ambitioniert, verlieren wieder den Faden, erreichen erneut das Ziel nicht und das Spiel beginnt von vorne. Vielleicht kennst du das auch aus deiner Vergangenheit.

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Wir wollen das Dilemma heute auflösen. Ich möchte, dass du deine Ziele erreichst und dass deine Wünsche und Träume wahr werden. Das geht, indem du einen Wunsch hast, ein Ziel formulierst, den Weg zum Ziel festlegst und ihn dann auch bis zum Ende gehst. Das musst du letztendlich alleine tun. Und mit den praktischen Hilfsmitteln, die ich dir hier zeige, schaffst du das auch.

Wenn ich Menschen im Coaching frage, was ihr Ziel ist, dann sagen sie mir, dass sie ein paar Kilo abnehmen möchten, sportlich fitter sein wollen oder das sie ihre Energie und Power zurück haben möchten.
Okay.
„Und wie wirst du das anstellen?“ „Weiß ich noch nicht genau. Dafür bin ja hier“.
Gut.

Ich habe neulich etwas sehr einleuchtendes gehört:

Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch

Da ist was dran, oder? Ein Ziel ist ja der Endpunkt eines Weges. Zwischen mir und dem Ziel liegt eine Strecke. Ein Weg, der irgendwie zurück gelegt werden muss. Solange ich mir keine Gedanken über den Weg mache, ist ein Bild von der besten Version von mir nur ein Wunsch oder ein Traum.

Sobald ich anfange, über den Weg nachzudenken, wird der Wunsch zum Ziel und zu einem Ziel gehört auch der Weg. Um einen Weg von A nach B festzulegen, muss ich wissen, wo A liegt, mein Ausgangspunkt, und wo B liegt, mein Ziel.

Also, wenn du etwas erreichen willst, dann brauchst du ein klares Ziel und eine klare Vorstellung davon, welchen Weg du gehen wirst. Und dann musst du den Weg auch bis zum Ende gehen, um dein Ziel zu erreichen.

Angenommen du hast einem Wunsch: Die beste Version von dir.

  • Du hast die Figur und die Ästhetik, die du haben möchtest.
  • Du bist so fit und so leistungsfähig wie du sein möchtest (körperlich und mental).
  • Du bist so gut drauf, wie du sein möchtest.

Wenn du dir diesen Wunsch erfüllen möchtest, musst du

  1. das Ziel festlegen,
  2. den richtigen Weg dahin finden und festlegen und
  3. diesen Weg dann auch gehen.

I have a dream (Ich weiß, wo ich hin will)
I have a plan (ich weiß, wie ich da hin komme)
I just do it (ich gehe meinen Weg)

Auf englisch klingt das immer so schön knackig:
dream – plan – execute – repeat
Tr
äumen, planen, losgehen und Ziel erreichen und wieder von vorn.

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Warum ist das offenbar so schwer? Woran scheitern Menschen bei dieser Prozedur, beim Erreichen ihrer Ziele?

Warum viele Menschen ihre Ziele nicht erreichen

Lass uns dazu zwei Beispiele betrachten:

Du träumst davon, in Florenz ein Wochenende zu verbringen. Florenz ist das Ziel, du möchtest mit dem Auto fahren und die Gotthard-Route benutzen. Das ist der Weg.

Was kann dich daran hindern, in Florenz anzukommen?
Im Grunde nur 3 Dinge:

  • Das Ziel hast du: Florenz.
  • Den Weg hast du festgelegt: die Gotthard-Route.
  • Und dann fährst du die Strecke bis zum Ende – oder eben nicht.

Ein anderes Beispiel: Du träumst davon, schlanker und fitter zu sein. Um das zu erreichen, möchtest du natürliche, unverarbeitete Lebensmittel essen, mindestens 7,5 Stunden schlafen und 3 Mal in der Woche beim Sport schwitzen.

Was könnte dich daran hindern?

Vielleicht hast du früher mal ein Ziel aus den Augen verloren. Das passiert durch Ablenkung.

Zum Beispiel kommst du auf dem Weg nach Florenz an Mailand vorbei. Ist nicht ganz so schön wie Florenz, aber dort erzählt dir jemand, wie schön es in Turin sein soll. Also fährst du am nächsten Tag nach Turin. Dort erfährst du, dass das wunderschöne Aostatal nur eine gute Stunde entfernt ist und schon bist du in den Bergen. Du übernachtest am Genfer See, fährst dann am Sonntag zurück durch die Schweiz und bist wieder daheim. Wolltest du nicht nach Florenz?

Bei einer Reise passiert dir das nicht, oder? Du hast ja den Weg nach Florenz geplant. Vermutlich hast du in Florenz sogar schon ein Hotel gebucht und dich informiert, was man dort alles machen kann.

Wie läuft das mit dem Ziel, schlanker, fitter und besser drauf zu sein?

Das hattest du dir vorgenommen. Klappt auch, solange du Urlaub hast. Dann kommt am Montag dein Chef und hat ein neues Projekt für dich. Da wird es in den kommenden Wochen ziemlich stressig. Oder auf deinem Schreibtisch stapeln sich Dinge, die erledigt werden müssen. Und dann ist dir noch jemand ins Auto gefahren. Jetzt musst du das klären, mit der Werkstatt, mit der Versicherung. Die Steuererklärung muss erledigt werden und die Heizkostenabrechnung steht an. Ende des Monats feiert dein Vater seinen 70. Geburtstag, das muss auch organisiert werden.

War da nicht noch was? Oh, vergessen.

Ablenkung ist eine Ursache für gescheiterte Projekte bei deiner persönlichen Weiterentwicklung  und darum geht es ja letztendlich. Ablenkung kann dazu führen, dass du das Ziel aus dem Auge verlierst.

Manch einer wird abgelenkt von anderen Zielen und fährt dann im Zickzack anstatt zielgerichtet und auf dem schnellsten Weg von A nach B. Manch anderer wird abgelenkt von Dingen, die mit dem Ziel gar nichts zu tun haben, die aber auch erledigt werden müssen. Beruf, Familie, Haushalt etc. Das, was man Leben nennt.

Angenommen du hast dir als Weg zum Ziel vorgenommen, deine Ernährung umzustellen. Kommt dir in diesem Zusammenhang folgende Situation so oder so ähnlich bekannt vor?

Du fängst an, nur noch Gemüse und Salat in jeder Form zu essen, dazu Eier und hin und wieder hochwertiges, unverarbeitetes Fleisch. Das nimmst du dir vor. Und du erzählst deinem Freund davon. Der sagt dir, dass er jetzt ins Fitnessstudio geht und schlägt dir vor, mitzukommen. Das Probetraining macht echt Spaß und nach dem Training hast du natürlich großen Hunger. Aber du hast ja Sport gemacht, kein Problem. Da braucht man auch mehr Kohlenhydrate, sagt einer von den starken Jungs im Studio. Sportstudent, Mitte 20, breites Kreuz. Der muss es schließlich wissen. Jetzt gehst du 3 Mal in der Woche mit deinem Freund zum Sport, kaufst dir neue Sportklamotten, eine Sporttasche, was man eben so braucht. Dort gibt es jetzt auch eine Klasse für BodyPump, also Training mit Langhanteln. Dein Freund geht sonntags Laufen. Da gehst du auch mit. Hast du lange nicht gemacht, aber mit deinem Freund macht es Spaß. Nach 3 Wochen ruft dein Freund an und sagt, er kann nicht mit zum Training, weil er was am Knie hat. Tat letzte Woche auch schon weh, du erinnerst dich. War vielleicht doch zu viel für den Anfang. Allein gehst du noch 2-3 Mal ins Studio. Macht allein aber nicht so viel Spaß und allein Joggen schon gar nicht. Überhaupt, jetzt im Winter? Deine Frau ist jetzt auf dem Achtsamkeits-Trip und hat dich überredet, es mal mit Meditation zu versuchen. Probierst du auch 2-3 Mal aus. Dann versuchst du, früher ins Bett zu gehen. Ein paar Tage lang.

Was hattest du dir ursprünglich vorgenommen, um dein Ziel zu erreichen? Du wolltest deine Ernährung umstellen, richtig. Und dann klang das mit dem Sport aber auch prima und naja, jetzt ohne deinen Freund macht es einfach keinen Spaß mehr.

Du hattest dich für einen Weg entschieden, doch du hast ihn nicht konsequent bis zum Ende verfolgt. Und im Grunde stehst du jetzt wieder am Anfang.

Menschen verlieren den Faden, wenn das Ziel nicht wirklich klar ist. Wenn heute dieses und morgen jenes attraktiv erscheint.

Menschen verlieren den Faden, wenn der Weg  nicht klar ist. Wenn sie heute hier entlang und morgen dort entlang laufen, weil es vielleicht irgendwo eine Abkürzung geben könnte.

Menschen gehen den Weg zum Ziel nicht bis zum Ende, weil er mühsam ist und weil sie nicht wahrnehmen, dass sie tatsächlich bei jedem Schritt voran kommen.

Sobald du den Faden verlierst, agierst du nicht mehr. Du reagierst.

Agieren bedeutet, dass du geplant und zielgerichtet handelst. Dafür brauchst du ein Ziel, einen Plan und deine auf dein Ziel ausgerichtete, geplante Aktion. So kommst du zum einen dahin, wo du hin willst und zum anderen ohne große Umwege.

Reagieren bedeutet, auf einen äußeren Impuls hin zu handeln. Du tust etwas, dass eine Situation erfordert, die nicht von dir ausgeht. Auf diese Art kommst du zufällig irgendwo hin. Aber nicht unbedingt dahin, wo du hin willst und in der Regel auch nicht auf direktem Weg.

Du willst agieren anstatt zu reagieren.
Wie kommst du dahin?

Was Menschen hilft, das Heft in der Hand zu behalten und geplant und zielgerichtet zu handeln, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, den Weg nicht zu verlassen und ihn bis zum Ende zu gehen, ist schriftliche Planung . Neudeutsch „Journaling“.

Was bedeutet das?

  • Du schreibst dein Ziel auf, klar und eindeutig.
  • Du schreibst auf, was du wann konkret tun wirst.
  • Du verfolgst schriftlich, ob du das getan hast oder nicht.
  • Du misst deinen Fortschritt auf dem Weg zum Ziel.
  • Du tust das, bis du ein Ziel erreicht hast.
  • Und dann fängst du von vorn an und setzt dir neue Ziele.

Das ist banal, ich habe oft darüber gesprochen und doch tun viele das nicht oder nicht mit der notwendigen Genauigkeit und Ernsthaftigkeit. Weil es Zeit, Aufwand und Mühe kostet. Ein paar Minuten, jeden Tag. Da gehe ich doch lieber gleich eine Runde laufen…

Könntest du und das tust du vielleicht 2-3 Mal und dann nicht mehr. Besser nimmst du dir täglich 5 Minuten für deine Planung und läufst dafür nur 25 Minuten anstatt 30. Dafür läufst du, weil du es geplant hast, an 150 Tagen im Jahr. Anstatt nur 3-4 Mal und dann nicht wieder, oder?

Mein Tipp:

  • Finde ein Medium für deine schriftliche Planung. Etwas, dass du von nun an täglich gern in die Hand nimmst.
  • Setz‘ dich damit am Anfang eine Stunde lang hin und nimm dir ausführlich Zeit für deine Planung.
  • Nimm dir von nun an jeden Tag nur ein paar Minuten Zeit, um damit zu arbeiten. Aber tu es jeden einzelnen Tag!

Das wird dir aus verschiedenen Gründen erheblich helfen, deine Ziele zu erreichen. Und damit meine ich alle Ziele, nicht nur deine gesundheitlichen.

  1. Du verlierst deine Ziele nicht mehr aus den Augen. Du siehst sie schließlich jeden Tag, wenn du in deine Planung schaust.
  2. Du bekommst mit, dass du Fortschritte machst, denn die notierst du ja auch.
  3. Du belohnst dich für jede durchgeführte, zielgerichtete, geplante Aktion mit einen Häkchen (Stichwort Dopamin).

Auch wenn es mühsam wird, behältst du das Heft in der Hand, das Ziel vor Augen und du bleibst auf dem richtigen Weg. Wenn du mit dem Auto nach Florenz fährst, würdest du auch nicht ohne Navi starten oder es mitten auf dem Weg ausschalten. Es sei denn du kennst den Weg in- und auswendig. Falls du das glaubst: das ist ein Irrtum.

Welches Medium ist das richtige für deine schriftliche Planung?

Das hängt von Dir ab. Da gibt es nicht die eine perfekte Lösung für alle. Es gibt nur die perfekte Lösung für Dich. Ich habe schon viele Dinge ausprobiert und ich probiere immer wieder neue Dinge aus.

Ich mag eine Kombination aus Planer in Notizbuch-Form und einer App fürs Smartphone. Ich benutze die App HabitBull, um neue Gewohnheiten zu verfolgen. Dazu benutze ich einen schriftlichen Planer, um meine Ziele nieder zu schreiben, Teilziele zu planen und zu verfolgen. Darüber hinaus habe ich einen Wandkalender, der mir hilft, den Überblick zu behalten.

Wenn du schon etwas hast, das für dich funktioniert, dann behalte das und plane deine Ziele in Bezug auf die beste Version von dir genau so, wie du berufliche Ziele erfolgreich planst oder eine Reise oder ein anderes Projekt.

Wenn du das bisher nicht tust, dann suche so lange, bis du etwas gefunden hast, das für dich funktioniert.

Hier findest du einige Beispiele für Kalender bzw. Planer, die speziell dafür gemacht sind, schriftlich Ziele zu definieren, in Teilziele herunter zu brechen, Tage, Wochen und Monate zu planen und Ziele zu verfolgen:

Ein gutes Buch über Achtsamkeit*
Dranbleiben Erfolgsjournal*
Mentor Planer – motivierender Lebensplaner*
Klarheit Kalender*

Mein persönlicher Favorit ist der Klarheit Kalender, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Hallo Klarheit, Klarheit Kalender, Erfolgsjournal, Journal, Journaling, Erfolgstagebuch

Zusammenfassung

Hier noch einmal die einzelnen Schritte, mit denen du dein Ziel sicher erreichst:

  • Finde dein Tool,
  • schreib dein Ziel auf,
  • leg den Weg und die neuen Gewohnheiten fest,
  • plane deine neuen Gewohnheiten, bis sie wirklich Gewohnheiten geworden sind, die du nicht mehr planen musst.
  • Und dann geh den Weg bis zum Ende.

Und dann gibt es nur noch die drei Erfolgsverhinderer, die dich von deinem Weg abbringen könnten:

  • Faulheit: „Schriftlich planen ist mir zu mühsam.“
  • Feigheit: „Ich schreib das lieber nicht auf, wenn das jemand findet…“
  • Überheblichkeit: „Sowas brauche ich nicht, ich lauf‘ doch nicht mit so einem Planer rum.“

Die Erfolgsverhinderer hast du ja im Griff, oder?

Viel Spaß beim Planen und Umsetzen! Und vielleicht lernen wir uns in diesem Jahr im Seminar persönlich kennen. Ich freue mich drauf!

Bis dahin, dein Ralf Bohlmann

Join the discussion 3 Comments

  • Tobias sagt:

    Moin Ralf,
    super motivierender Artikel. Ich laufe zwar nicht mit so einem Planer rum, aber habe meine Ziele in der Strides-App auf dem iPhone hinterlegt. Das habe ich nämlich immer dabei und es erinnert mich auch daran, wie weit ich auf dem Weg zu meinen Zielen schon bin und wo ich mich vielleicht noch etwas mehr anstrengen sollte. 🙂

    Darüber hinaus mache ich monatlich eine „Retrospektive“ und schau mir an, wo ich im letzten Monat meinen Zielen näher gekommen bin. Im Anschluss plane ich dann konkrete Aktionen für den nächsten Monat, und gebe so die Richtung vor.

    Das klappt für mich ganz gut. 🙂

    Beste Grüße
    Tobias

  • Hanna sagt:

    Die Links zu den Empfehlungen funktionieren bei mir nicht „Server nicht gefunden“-Meldung.

    • Ralf Bohlmann sagt:

      Welchen Link (oder welche Links) meinst du konkret? Bei mir funktionieren sie alle. Ich würde das gern korrigieren…
      Liebe Grüße, Ralf

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