Der entscheidende Unterschied…

Nahrung und Nährstoffe sind nicht das Gleiche und was du isst, ist nicht unbedingt das, was in deinem Körper ankommt. Was du mit Maus, Katze, Löwe und Lamm gemeinsam hast und was nicht.

Ich glaube, alle Gesundheits-Experten lesen gerade das gleiche Buch: „Perfect Health Diet“* von Paul und Shou-Cing Jaminet. Mein geschätzter Kollege Strunz zitiert in seinen täglichen News aus dem Buch, Patric Heizmann geht darauf ein und ehrlich gesagt inspiriert mich das Buch auch sehr. Es ist interessant zu verfolgen, wie so etwas praktisch zeitgleich bei uns hier in Deutschland ankommt.

Ich habe das Buch noch nicht komplett gelesen. Bevor ich dir das Buch und die Idee, die damit verbunden ist, hier eventuell vorstelle, arbeite ich mich erstmal bis zum Ende durch und bilde mir eine umfassende Meinung dazu. Vielleicht probiere ich auch erstmal ein paar Dinge selbst aus und verdichte den Inhalt zu einem verdaulichen Cocktail. Das Buch umfasst 600 Seiten und ist von einem Astrophysiker und einer Molekularbiologin und Krebsforscherin geschrieben. Letztlich geht es in dem Buch darum, was man essen soll, wie viel davon und wann, um gesund zu werden und zu bleiben.

Solche Bücher gibt es bereits viele, denkst du jetzt vielleicht.

 

Was macht die „Perfect Health Diet“ besonders?

Ein paar spannende Info-Happen kann ich dir jetzt schon verraten:

Wusstest du, dass sich alle wildlebenden Säugetiere praktisch mit den gleichen Mix an Makronährstoffen versorgen? Ich meine wirklich alle!
Ziegen, Mäuse, Wölfe, Löwen, Gorillas und Kühe.

Sie fressen natürlich vollkommen unterschiedliche Dinge. Das Lamm frisst fast ausschließlich Gras und der Löwe fast ausschließlich Fleisch. Das ist das, was sie fressen. Und dann wandelt ihr völlig unterschiedlicher Verdauungsapparat die Nahrung in einzelne Nährstoffe um, die dann durch die Darmwand vom Körper aufgenommen werden und ihn versorgen.

Zum Beispiel die Kuh: Sie frisst Gras. Das Gras landet im Pansen. Das ist ein Sack hinter der Speiseröhre. Dort sind Bakterien, die SÄMTLICHE Kohlenhydratkalorien aus dem Gras in flüchtige Fettsäuren umwandeln und diese kurzkettigen Fettsäuren decken 70 % der Kalorienmenge ab, die eine Kuh zu sich nimmt. Dazu kommen 12 % langkettige Fettsäuren. Eine Kuh frisst also Gras, sprich Kohlenhydrate, aber sie ernährt sich von Fett.

Ein anderes Beispiel ist der Wolf: Beim Wolf stammen 5 % der Energie, die er verbraucht, aus Fallobst, der Rest kommt von Tierfleisch. Das klingt nach viel Protein. Wie alle Fleischfresser bevorzugen Wölfe aber die fetthaltigen Teile der Beute – Innereien, Knochenmark, Gehirn. Was am Ende an Makronährstoffen beim Wolf übrig bleibt sind 72 % Fette, 23 % Proteine und 5 % Kohlenhydrate.

Wenn man diese Betrachtung über alle Säugetiere auf diesem Planeten überträgt, stellt man fest, Zitat aus dem Buch:

„Unabhängig davon, was sie fressen, versorgen sich wildlebende Säugetiere mit mehr oder weniger denselben Makronährstoffen:

0-16 % Kohlenhydrate
15-25 % Proteine
56-77 % gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren
1-11 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren”

Also vereinfacht:
10% Kohlenhydrate
20% Proteine
70% Fette

Warum ist das so?

Alle Säugetiere bestehen aus Billionen von Zellen und Zellen sind im Grund immer gleich aufgebaut und funktionieren auch im Grunde immer auf die gleiche Weise, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Jede Zelle hat eine Zellmembran, eine Zellhülle. Diese besteht aus Lipiden, also aus Fetten. In der Zelle schwimmen vereinfacht gesagt Proteine, also Eiweiße. Außerdem gibt es in unserem Körper eine Unzahl von Verbindungen aus Proteinen und Zucker – Glykoproteine. Daraus macht der Körper zum Beispiel Schleim, der unseren Darm oder unsere Mundhöhle vor Fremdkörpern schützt. Das ist bei der Maus so, bei der Kuh, bei der Katze und beim Menschen auch.

Daher kommt es, dass Säugetiere alle einen sehr ähnlichen Mix an Makronährstoffen brauchen. Weil sie alle sehr ähnlich aufgebaut sind, aus Zellen nämlich, die bei allen Säugetieren im Grunde auf die gleiche Art arbeiten und funktionieren.

Die Makronährstoffe, die sie alle in gleicher Zusammensetzung brauchen, holen sie sich aus völlig unterschiedlicher Nahrung.

Nahrung ist das, was man in den Mund steckt. Und Nährstoffe sind das, was nach der Verdauung tatsächlich die Darmwand durchwandert und in den eigentlichen Körper eindringt.

Ausführlicher erklärt heißt das Folgendes:

Der Mensch hat einen Körper und außen eine Hülle: die Haut. Die sieht man. Aber er hat auch innen eine Hülle. Die sieht man nicht oder nur die ersten paar Zentimeter und zwar dann wenn man sich in den Mund schaut oder eben unten, hinten hinein.

Stell dir das wie eine Röhre vor, die am Mund anfängt, von oben nach unten durch den Körper geht, ein paar Windungen und Ausbeulungen hat und am Po endet.

Der erste Teil der Röhre heißt Mund, der zweite Teil heißt Rachen, der dritte Teil ist die Speiseröhre, dann kommt der Magen, anschließend Zwölffingerdarm, Dünndarm, Dickdarm, Mastdarm und das Ende der Röhre nennt man After. Da endet die Röhre. Das Ende ist meistens verschlossen und hin und wieder auf der Toilette schmeißen wir alles raus, was wir dem, was wir oben reingesteckt haben, nicht entnehmen konnten oder nicht entnehmen wollten.

Auf dem Weg durch die Röhre vom Mund bis zum After wandeln Bakterien, die in der Röhre leben und Säuren, die der Körper in die Röhre absondert, die Nahrung in Nährstoffe um. Und dann lässt der Körper diese Nährstoffe in den Körper eindringen. Die Darmwände lassen Nährstoffe durch und erst dann sind sie im eigentlichen Sinne im Körper selbst. Bis dahin sind sie nur in der Röhre, die durch den Körper hindurchgeht, aber noch nicht IM Körper.

Nahrung ist das, was ich in die Röhre hinein gebe. Eine Karotte oder ein Ei beim Mensch, Gras bei der Gazelle und Gazellen dann eben beim Löwen.

Nährstoffe sind das, was in der Röhre aus der Nahrung entstanden ist und was dann in den Körper eindringt und ihm zur Verfügung steht, um zu funktionieren. Und das sind:

  • Kohlenhydrate,
  • Eiweiße,
  • Fettsäuren unterschiedlicher Art,
  • Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe.

Im Körper wird das, was an Nährstoffen ankommt, fleißig weiter zerlegt und neu zusammengebaut und dann weitergeleitet an jede einzelne Zelle, damit diese hoffentlich perfekt funktioniert.

Der Verdauungstrakt und die Leber wandeln unsere Nahrung in die Nährstoffe um, die wir brauchen. Der Darm macht aus Nahrung Nährstoffe und die Leber macht aus Nährstoffen die Nährstoffe, die wir brauchen.

Der Verdauungstrakt macht aus einer Avocado Fettsäuren und Eiweiße und die Leber macht dann – falls gerade nötig – aus Eiweiß und Fett Glucose, wenn gerade Glucose gebraucht wird.

Der Bulle frisst nur Gras und strotzt vor Muskeln. Der Gorilla frisst faserige, kalorienarme Ballaststoffe und strotzt vor Kraft. Sind wir Menschen auch so gut darin, Nahrung die beispielsweise als Kohlenhydraten besteht, zum Beispiel Fett umzuwandeln? Verglichen mit anderen Primaten haben Menschen eine 12 % kleinere Leber und einen 40 % kürzeren Darm. Der Gorilla kann im Dickdarm Ballaststoffe in Fettsäuren umwandeln und daraus 60 % seiner Energie beziehen. 60 % Energie aus Ballaststoffen! Der Mensch kann mit seinem kurzen Dickdarm maximal 7 % seiner Energie aus Ballaststoffen beziehen.

Die Evolution hat uns von 80 % des Dickdarms befreit und unsere Leber schrumpfen lassen. Im Gegensatz zu anderen Säugetieren verfügt der Mensch nicht in dem gleichen Maße über die Fähigkeit, Nahrung mit einem ungeeigneten Nährstoffmix in einen geeigneten Mix umzuwandeln. Wir haben insbesondere die Fähigkeit verloren, pflanzliches Material in großem Stil in Fette umzuwandeln, wie die Kuh mit ihrem Pansen oder der Gorilla mit seinem langen Dickdarm.

Warum haben wir nicht den Dickdarm eines Gorillas? Weil wir Ihn während unserer Evolution zum Homo Sapiens offenbar nicht gebraucht haben. Der Gorilla braucht den Dickdarm, um seinen Bedarf an Fett aus Pflanzenfasern zu extrahieren. Weil er seinem Lebensraum nicht anderes findet. Menschen und ihre direkten Vorfahren konnten sich offenbar das Fett relativ leicht aus anderen Quellen beschaffen: aus tierischen Quellen und auch aus fetthaltigen Nüssen, Samen und Palmfrüchten, Kokosnüssen etc.

Offenbar war es dem Menschen während seiner Entwicklung möglich, sich Nahrung mehr oder weniger direkt so zu beschaffen, wie er sie brauchte. Das hat sich ja bis heute nicht geändert. Wir können uns besorgen, was wir brauchen. Die Gazelle eher nicht, da wo sie sich rumtreibt, gibt es keinen Wochenmarkt. Da wächst nur Gras.  In der Savanne läuft zwar auch Fleisch herum, aber das kann sie nicht verdauen.

Wir Menschen sind, was unseren Verdauungsapparat angeht, Omnivore – Allesfresser. Wir können grundsätzlich sowohl Pflanzen als auch Fleisch, Fisch etc. verdauen. Das macht uns extrem anpassungsfähig. Wir können mit einem sehr unterschiedlichen Nahrungsangebot überleben und uns fortpflanzen. Wir können auf Südseeinseln überleben, in trockenen Savannen und im ewigen Eis der Arktis. Sogar in Städten des 21. Jahrhunderts, in deren Fußgängerzonen der Fastfood-Tempel neben einem Gemüseladen, neben einem Bäcker, neben einer Frittenbude steht und uns Nahrung für wenig Geld zum sofortigen Verzehr anbietet.

Entspricht dieses üppige Angebot denn unseren biologischen Bedürfnissen?

Menschen sind durchaus flexibel, was die Zusammensetzung der in der Nahrung enthaltenen Makronährstoffe angeht. Allerdings ist nicht jedes Nahrungsangebot auch geeignet, uns gesund, schlank und fit ein langes, glückliches Leben führen zu lassen. Dafür brauchen wir eine wirklich für uns Menschen geeignete Versorgung mit Makro-Nährstoffen als Energielieferanten und mit Mikronährstoffen. Also mit Vitalstoffen, wie Aminosäuren für Enzyme, Hormone, Immunfunktionen, mit essentiellen Fettsäuren als Signalstoffe im Körper, mit Vitaminen für die Immunabwehr, mit Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen für tausende biologische Prozesse, die Sekunde für Sekunde in unserem Körper ablaufen.

An DER Stelle entscheidet sich, ob unser Körper so funktioniert, wie er gedacht war. Stark, leistungsfähig, voller Energie und Lebensfreude. Die beste Version eben oder nur „geht so“. Bei den Vitalstoffen ist ausreichend nur eine 4. Ich hätte gern eine 1 oder 2, also gut oder sehr gut.

Und wie geht das? Mit echtem Essen. Real Food.

Was das ist und wie das geht – darum geht es wahrscheinlich in der nächsten Folge, wenn nichts dazwischen kommt. Sei gespannt.

Und wenn dich das Buch interessiert – hier* kannst du es bestellen.

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Zu guter Letzt noch meine Angebote für DICH:

Mein Coaching-Angebot: Wenn du möchtest, dass ich dich persönliche unterstütze – auf dem Weg zur besten Version von dir. Auf der Seite kannst du dir mein Sommer-Special sichern, dir anschauen, was ich anbiete und einen Termin vereinbaren, an dem wir die Details besprechen.

Für Anfragen bezüglich Vorträgen oder Workshops im Unternehmens- und Business-Umfeld schreib einfach eine Email an ralf@barefootway.de.

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