Was weiß Google über Gesundheit und Fitness?

Wie findest du die guten Infos zum Thema Gesundheit, Fitness und Co.? Wer hilft dir dann, das Informationspuzzle zusammenzusetzen? Heute geht es um die Informationsquelle Internet und was das mit Pilzen zutun hat.

In diesem Beitrag erfährst du:

  • Wie Suche im Internet funktioniert,
  • ob sich Google mit Gesundheit auskennt,
  • was das „Zentrum der Gesundheit“ ist,
  • worauf du bei der Auswahl der Informationen achten darfst und
  • wie du das Puzzle aus Wissenshäppchen zusammensetzt.

Nun zum eigentlichen Thema:
Wie findest du die guten, wertvollen Infos zum Thema Gesundheit, Fitness und Co.?
Wie kannst du sie von weniger Guten unterscheiden?

Und wer hilft dir dann das Informationspuzzle zusammenzusetzen?
Heute geht es um die Informationsquelle Internet.

Die Geschichte von der Pilzsuche

Stell dir vor, du gehst in den Wald, um Pilze zu suchen. Es ist Herbst, es hat geregnet, die Chancen stehen gut, dass du welche finden wirst.

Direkt nach ein paar Metern auf dem Waldweg stehst du plötzlich vor einem Stand. So einer von denen, die man an der Straße findet und an denen Spargel oder Erdbeeren verkauft werden. Nur hier steht oben auf einem Schild nicht Erdbeeren und Spargel von Erdbeer- und Spargelhof Müller. Auf dem Schild steht „Pilze von der Pilze-Suchmaschine Google.“ Und gleich rechts neben der Auslage stehen ein paar Werbetafeln. Toyota, Nestlé, Commerzbank, Bosch und O2. Und hinter dem Stand stehen palettenweise Körbe mit Pilzen, soweit das Auge reicht. Mehr Pilze als jemals ein Mensch essen kann. Gigantische Mengen an Pilzen. Unglaublich.

Das ist ja einfach. Musst du dir gar nicht selbst die Mühe machen, durchs Unterholz zu kriechen. Und geht ja auch viel schneller. Also fragst du nach, welche Art Pilze es hier gibt und erhältst als Anwort:

“Hier sind kleine, weiße Pilze. Die kosten nichts, die sind von Coca Cola.

Und hier haben wir braune, die kosten auch nichts, die sind von McDonald’s.

Und die ganz kleinen hier, auch kostenlos, sind von Mercedes Benz.”

Okay, aber warum soll ich Pilze von Coca Cola, McDonald’s oder Mercedes Benz nehmen? Warum bringen die überhaupt Pilze in den Wald und verschenken sie? Das machen die doch nicht einfach so aus Nächstenliebe. Da stecken doch wirtschaftliche Interessen dahinter. Nö. Eigentlich wollte ich welche direkt hier aus dem Wald. “Haben Sie so welche auch?”

“Ja klar, ich habe hier einen Korb voller Pilze, die habe ich selbst gesammelt. Die kosten auch nichts.”

Na – das gefällt mir schon besser. “Und wo haben Sie die gefunden?”

“Naja, ich bin einfach die ausgetretenen Wege gelaufen. Ich bin da hin gelaufen, wo vor mir schon viele andere Pilzsucher waren und habe alles an Pilzen gesammelt, was ich da gefunden habe, wo andere auch schon waren.”

“Okay, das ist ja toll. Und, sagen Sie, sind die Pilze auch alle genießbar? Nicht dass da giftige dabei sind.”

“Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich habe von Pilzen leider gar keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe die Pilze gesammelt, die andere auch eingesammelt haben.”

“Also die guten von den schlechten trennen, das muss ich selbst?”

“Ja genau. Ich habe die Pilze für Sie gesammelt. Ob sie gut oder schlecht sind, dazu sag ich Ihnen nichts, weil ich es nicht weiß.”

“Okay, dann muss ich mich da wohl selbst schlau machen. Die Pilze einzeln anschauen und meine eigene Auswahl treffen. Und sagen Sie, warum machen Sie sich die Mühe, die Pilz für mich zu sammeln und sie mir kostenlos zu überlassen?”

“Naja, meine Arbeit wird von den Firmen bezahlt, die sie hier rechts auf den Werbetafeln sehen: Toyota, Nestlé, Commerzbank, Bosch und O2. Und natürlich von Coca-Cola, Mercedes und McDonald’s. Von denen bekommen Sie sogar eigene Körbe mit Pilzen. Da sind dann natürlich nur deren eigene Pilze drin und ob die was taugen, dass kann ich Ihnen leider auch nicht sagen.”

“Ok, dann nehme ich mal einen Korb von Ihnen und einen von Mercedes. Und die schau ich mir dann mal in Ruhe an. Vielleicht probiere ich auch mal den einen oder anderen Pilz. Vielen Dank, schönen Tag noch.”

Sieh die Pilzsuche als Analogie zur Informationssuche im Internet.

Es gibt riesige Wälder mit mehr Pilzen drin, als je ein Mensch essen kann. Leider sind die Wälder riesengroß, die Stellen mit den Pilzen sind teilweise ziemlich weit weg. Aber da gibt es ja Firmen wie Google. Die Sammeln die Pilze ein und bei denen kriegst du sie ruckzuck. Der Deal ist, dass da auch immer Werbung zu sehen ist. Aber du musst ja nicht hingucken.

Eines darfst du dabei immer im Hinterkopf haben: Ob die Pilze im Korb von Google gut sind, das sagt dir Google nicht. Von Pilzen solltest du besser selbst etwas verstehen oder besser: Du fragst daheim jemanden, dem du vertraust.

Wem vertraust du?

Also ich würde jemanden Fragen, den ich gut genug kenne und den ich als Pilzexperten ansehe. Jemanden, bei dem ich mir sicher bin, dass er mir nur die guten Pilze zeigt. Ich würde auf jemanden hören, der selbst regelmäßig Pilze isst, der selbst Pilze sammelt und vielleicht auch schon mal einen ungenießbaren Pilz wieder ausgespuckt hat. So jemandem würde ich wahrscheinlich eher trauen, als einem mit Pilz-Diplom, der selbst aber seit 20 Jahren keine Pilze mehr gesammelt hat. Wenn mir jemand einen streichholzgroßen Wunderpilz verkaufen möchte, von dem ein einziger die ganze Familie satt macht und außerdem reich, schön und glücklich, würde ich sagen „alles klar, nein danke.“

Worauf will ich mit dieser Geschichte hinaus?

Wir leben in einer Informations-Überflussgesellschaft.

Informationen (Pilze) gibt es in Hülle und Fülle. Palettenweise. Im Internet. Natürlich auch zum Thema Gesundheit, Fitness und Glück.

Die drei großen Mega-Themen im Internet sind

  • Geld+Job+Business

  • Liebe+Beziehung+Sex

  • Gesundheit+Fitness+Glück

Das Internet ist wie ein Universum von Informationen, wie riesige Wälder voller Pilze und keine macht sich mehr die Mühe, in die Wälder zu ziehen. Dazu gibt es ja Google.

Google präsentiert Körbe voller Pilze und vorn im Regal stehen immer zuerst die Körbe von Firmen, die dafür bezahlt haben, dass sie vorne stehen. Vorne dran steht „Anzeige.“ Damit klar ist, dass es bezahlte Werbung ist. Und danach kommen die Körbe, von denen Google meint, die Pilze darin könnten dir schmecken. Nur Google versteht nichts von Pilzen. Google weiß nur, dass andere diese Pilze auch schon probiert haben. Google weiß nicht, ob die Pilze gut oder ungenießbar waren.

Der Anlass für diesen Beitrag war unter anderem eine Mail von einem Hörer, der mich um meine Meinung zu der Internetseite “Zentrum der Gesundheit” gebeten hat. Er fand einige Informationen auf dieser Seite gut und hilfreich, andere wiederum widersprachen seinen Gewohnheiten und Überzeugungen. Daher wollte er meine Meinung zu dieser Seite wissen, die ich hiermit mit euch teilen möchte.

Dazu folgende Anmerkung: Wenn du bei Google einen Suchbegriff zu einem gesundheitlichen Thema eingibst, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dir Google einen Artikel der Seite „Zentrum der Gesundheit“ präsentiert.

Dort findet man dann einen Artikel zum Thema. Diese sind durchaus professionell gemacht und gespickt mit passender Werbung. Rechts und an der Seite und im Artikel alle paar Zeilen. Die Werbung passt immer zum Thema. Die Artikel sind technisch gut aufbereitet. Die sind von Profis gemacht und wirken seriös. Und sind die Pilze dort im Korb tatsächlich alle genießbar?

Das ist meine Meinung zu dieser Seite:

Ich vermeide inzwischen, Artikel auf der Seite „Zentrum der Gesundheit“ zu lesen.

Die Seite hat nicht das Ziel und den Zweck, dich aufzuklären oder dir zu helfen. Der Zweck dieser Seite ist rein kommerzieller Natur. Ein Blick ins Impressum gibt erste Hinweise: Dahinter steckt die Neosmart Consulting AG aus Luzern in der Schweiz.

Detaillierter recherchiert haben bereits andere. Es gibt bei YouTube Videos von Bloggern, die versucht haben, herauszufinden, wer hinter der Seite und der Neosmart Consulting AG steckt. Siehe zum Beispiel hier:

https://www.youtube.com/watch?v=IjXF8hozyVI

https://www.youtube.com/watch?v=DUSCtqZ17QM

Meiner Meinung nach gibt es auf der Seite sowohl inhaltlich gute Artikel als auch nachgeplappertes und überholtes zu gesundheitlichen Themen in lockerer Folge. Immer jedoch finde ich werbliche Links in großer Zahl. Hier werden mit Informationen und geschickter Suchmaschinenoptimierung Leser angelockt und zu Produkten geleitet, mit denen dann das Geld verdient wird, von dem die Seite und ihr Betreiber leben. Was natürlich nicht grundsätzlich verwerflich ist.

Nur ist diese Seite für mich auf gar keinen Fall eine verlässliche Informationsquelle, da sehr deutlich wird, dass es in allererster Linie um den Profit geht.

Als regelmäßiger Podcasthörer oder Blogleser kennst du meine Ansichten zu vielen gesundheitlichen Themen und letztendlich darfst du entscheiden, wem du vertrauen möchtest.

Wir leben in einer Informations-Überflussgesellschaft und die für DICH richtigen Informationen zu finden, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Ich versuche immer, hinter einer Information das Motiv für die Information zu finden.
Das hilft mir, mit der Zeit Vertrauen zu einer Quelle aufzubauen – oder auch nicht.

Eine alte Regel lautet: Folge dem Geld. Eine andere: Schau dir den Menschen dahinter an.

Im Falle „Zentrum der Gesundheit“ ist der finanzielle Antrieb mehr als offensichtlich und den Menschen dahinter konnte ich bisher nicht entdecken.
Pilze aus dem Korb des „Zentrum der Gesundheit“ hattest du vielleicht auch schon auf dem Teller, wenn du dich hin und wieder im Internet schlau machen wolltest. Beim “Zentrum der Gesundheit“ liegt auf jeden Fall immer eine Menge Werbung mit auf dem Teller. Und sonst? Ich finde dort viele,viele Artikel, bei denen ich nur mit dem Kopf schütteln kann.

Ich nehme keine Pilze vom “Zentrum der Gesundheit.” Kann sein, dass auch genießbare dabei sind, aber für mich ist überdeutlich, dass die Pilze aufgehübscht sind, um die Werbung auf meinen Teller zu bringen.

Wie gehst du jetzt mit Informationen zum Thema „Beste Version von Dir“ im Internet um?

Ich habe kein Patentrezept. Ich recherchiere im Internet zu dem Thema, seit ich das Internet kenne. Ich hab schon viele gute Pilze gefunden und viele auch wieder ausgespuckt. Inzwischen habe ich, wie ich glaube, ein gutes Gespür und einen gut funktionierenden Bullshit-Detektor, der Alarm gibt, wenn etwa komisch riecht.

Auf diese Punkte darfst du achten:

  1. Suche nach dem Motiv hinter der Information. Folge dem Geld: Gegen Werbung ist nicht grundsätzlich etwas einzuwenden, aber wenn du das Gefühl hast, es geht vorrangig darum, bleibe lieber vorsichtig und skeptisch.
  2. Wenn dir jemand eine Abkürzung verkaufen will – die Wunderpille, die magische Sixpack-Übung – dann will derjenige nichts weiter, als dein Geld. Lass die Finger davon! Denn wenn das Ziel direkt vor dir liegt, dann ist der kürzeste Weg immer geradeaus. Abkürzungen (Link andere Folge) gegen Geld sind immer verdächtig und meistens ein Umweg.
  3. Finde heraus, wer hinter der Information steckt. Vertrauen entsteht über die Zeit. Wenn ich immer wieder gute Informationen bekomme und die bei mir funktionieren, wenn die Informationen mit meinen eigenen Erfahrungen übereinstimmen, dann entsteht vertrauen.
    Mark Maslow – dem vertraue ich. Was er schreibt hat Hand und Fuß und er lebt, was er schreibt. Ich kenne ihn persönlich.
    Dr. Ulrich Strunz: Ich habe buchstäblich mehrere tausend Artikel von ihm gelesen und viele seine Bücher. Ich kenne seine persönliche Geschichte, ich habe ihn persönlich kennengelernt. Er probiert aus, was er empfiehlt. Er lebt, was er schreibt, er belegt und beweist, was er behauptet. Ihm vertraue ich.
  4. Frage dich, ob die Quelle oder die Person, von der eine Information stammt, authentisch ist.
    Wie soll ich der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vertrauen, wenn die Präsidentin der DGE adipös ist? Bilder finden sich bei Google. Entweder sie tut selbst nicht, was die eigene Gesellschaft empfiehlt – wieso sollte ICH dann den Empfehlungen trauen? Oder sie tut genau das, was ihre Gesellschaft empfiehlt – und ihr körperlicher Zustand ist das Ergebnis davon.
    Mark Maslow ist authentisch, weil ich ihm abkaufe, dass er nackt gut aussieht. Dr. Strunz vertraue ich, weil er mit 74 Jahren so fit und gesund ist wie kaum ein anderer und wie ich dereinst auch sein möchte.

Zusammenfassung:

Finde Quellen, denen du vertraust.

Überlege dir, warum dir jemand eine Information gibt. Geht es ihm nur um dein Geld oder auch um dein Wohl? Lass die Finger von vermeintlichen Abkürzungen und benutze deinen gesunden Menschenverstand.

Qualität vor Quantität – eine Handvoll guter Quellen sind besser als hunderte, bei denen du nicht sicher bist, was sie taugen.

Und ich? Was ist meine Rolle in dem Spiel? ich bin letztendlich auch (nur) eine Informationsquelle unter vielen anderen!

Neulich beim Workshop in Hamburg war ein Apotheker-Ehepaar dabei. Kurz darauf habe ich folgendes Feedback per Mail bekommen:

„Lieber Ralf,

ich möchte mich mal kurz zurückmelden auf dein Seminar in HH. Wir hatten die letzten Wochen mit den Umstellungen alle Hände voll zu tun. Neues Frühstück, viele Rezept-Versuche aus den schon vorhandenen Paleo-Kochbüchern, Gespräche mit Kindern, erfolgreiche Umstellung des Pausenfrühstücks in der Schule, mehr Sport, Gewichtsverlust, mehr Eiweiß usw.

Du hast eine sehr guten Job in Hamburg gemacht. Wir sind mittendrin, an der besten Version von uns zu arbeiten!

Du hast für mich die Puzzleteile, die ich seit Jahren schon allein gesammelt habe, in diesem Seminar zu einem Bild zusammengesetzt. Dafür nochmal vielen Dank!“

Erstmal vielen Dank nach Norddeutschland für das tolle Feedback!

Das Bild mit dem Puzzleteilen gefällt mir ganz ausgezeichnet.

Lass und ehrlich sein:

Du weißt doch schon so viel zum Thema Gesundheit.

Du hast längst tausende von Wissens-Puzzleteilen in deiner Schublade. Oder? Was hast du schon alles gehört, gelesen, gesammelt und in die Schublade gelegt?

Doch wenn es dann darum geht, das Puzzle zusammenzusetzen, das Bild von der besten Version von dir, dann sitzt du vor 10.000 Puzzleteilen und weißt nicht, wo du Anfangen sollst. Kommt dir das bekannt vor?

Ich versuche, dich zu inspirieren, dich träumen zu lassen, damit du eine Idee davon bekommst, wie das Puzzle von deiner besten Version aussieht, wenn du es zusammengesetzt hast.

Ich versuche dich zu motivieren, weil ich dir zeige, dass es einfach ist.

5 Lebensbereiche sind es nur.

Leg erstmal die Randstücke zusammen, dann die dunklen, die hellen, die blauen und die weißen.

Ernährung, Bewegung, Entspannung, Schlaf, Denken.

Schon hast du einen Überblick.

Und ich versuche, die Puzzleteile in deiner Schublade gemeinsam mit dir zusammenzusetzen. Warum? Weil ich lieber fröhlich in glückliche Gesichter sehe und weil ich möchte, dass meine Kinder in einer gesunden, fitten und glücklichen Gesellschaft leben.

Du findest sicher jemanden, der selbst jeden Tag Pilze sammelt und der dir am Anfang zeigen kann, welche Pilze gut sind und von welchen du lieber die Finger lässt. Mit der Zeit kennst du dich dann selbst aus.

Mein Traum ist, dass du selbst zum Experten wirst. Zum Experten für die beste Version von Dir. Bis dahin unterstütze ich dich gern.

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