Wie wichtig sind die Gene? Epigentik.

Vor 20 Jahren sah man in der Genetik den heilige Gral der Wissenschaft. Man hat geglaubt, dass in unsere Genen steht, wer wir sind. Menschen haben geglaubt, dass in den Genen steht, welche Haarfarbe wir haben, wie groß wir werden, ob wir dick oder dünn sind und welche Krankheiten wir bekommen, oder auch nicht. Wissenschaftler haben festgestellt, das es bestimmt Gene gibt, die beispielsweise mit Brustkrebs in Verbindung stehen. Wissenschaftler haben uns gesagt: „Wir müssen forschen, wir brauch Geld, viel Geld. Wir werden das menschliche Genom entschlüsseln. Dann werden wir die Gene finden, die Krankheiten verursachen und anschließend können wir diese Gene wegmachen und damit die schlimmsten Krankheiten ausrotten.“

Was für eine geniale Vorstellung. Milliarden Euros und Dollars sind für diesen Traum geflossen. Genforschung gilt für für manche noch heute als die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Viele glauben immer noch an diesen Traum. Noch immer fließen Milliarden in die Genforschung und Wissenschaftler befeuern diesen Traum fröhlich weiter – logisch. Institute brauchen Geld. Forschungsgelder sichern Arbeitsplätze von Wissenschaftlern. Und fragt man nach 20 Jahr mal nach – „äh habt ihr was gefunden“ dann heißt es „na ja –  schon, aber es ist kompliziert – wir brauchen mehr Zeit und mehr Geld – für neue Forschung, neue Studien. Ein paar Milliarden noch, dann vielleicht…“.

Dabei sind wir längst über die Genetik hinweg. Die Gene sind für die meisten Krankheiten längst nicht so entscheidend, wie man uns glauben gemacht hat. Gene sind Baupläne. Die habe ich, oder auch nicht. Angenommen, ich habe den Bauplan für ein Gartenhäuschen. Liegt in der Schublade, irgendwo in einem großen Stapel, zusammen mit vielen anderen Baupläne. Die Tatsache, dass ich den Bauplan in meiner Schublade habe, bedeutet noch lange nicht, das ich das Gartenhaus tatsächlich irgendwann baue. Dafür braucht es schon noch etwas mehr oder? Platz, Material, Werkzeug, Zeit. Oder?

Mit den Genen und den Krankheiten ist es genauso. Gene sind Baupläne. Baupläne für Proteine um genau zu sein. Aber nicht aus jedem Bauplan wird tatsächlich ein Protein. Viele Baupläne bleiben einfach liegen. Für immer, werden nie aufgeklappt. Und nicht mit jedem Bauplan für ein Gartenhaus entsteht auch genau das beschriebene Gartenhaus. Die ganze Sache mit den Genen ist viel komplizierter und im Grunde genommen ist das Thema auch wieder ganz einfach!

Der Wissenschaftszweig, der sich damit beschäftig, nennt sich „Epigenetik“. Das heißt übersetzt sowas wie „Nach der Genetik“. Wir wissen heute, das Gene nur Baupläne sind, aus denen etwas entstehen KANN, oder auch nicht. Ein Gen kann aktiv sein, dann entsteht daraus was (Brustkrebs zum Beispiel), oder inaktive dann entsteht darauf gar nichts. Entscheidend ist also nicht, ob ich ein Gen habe, sondern ob ich den Bauplan aufklappe und umsetze oder nicht. Ob das Gen aktiv ist oder eben nicht.  Damit stellt sich die entscheidende Frage: Wie aktiviere ich die Gene, die ich habe, oder wie sorge ich dafür, dass sie mein Leben lang inaktiv bleiben? Damit beschäftigt sich die Epigenetik. Ich habe zwei Beispiele rausgesucht, um dir Epigenetik zu erläutern.

Zum einen möchte ich zitieren aus einem Artikel von Dr. Ulrich Strunz. Epigenetik ist sein Steckenpferd. Strunz, nochmal für alle, die ihn nur gerüchtehalber kennen, ist promovierter Physiker, promovierten Mediziner, hat über 25 Millionen Bücher verkauft (Stand 2011) und war einer der besten Triathleten seiner Altersklasse weltweit. Ich zitiere: 

Bei schweren, bei unheilbaren Krankheiten (gibt es die wirklich?) beruft die Schulmedizin sich immer noch auf die Genetik. Obwohl wir längst alle gelernt haben, dass es ein epigenetisches Ab- und Anschalten der Gene gibt. Dummerweise ist dieser Schalter unser Lebensstil. Also wird logischerweise letztendlich die Schulmedizin die Mehrzahl der Krankheiten nicht heilen können. Das geht nun einmal nur epigenetisch, durch Änderung des Lebensstiles (im weitesten Sinne).

Bringt uns zum Alzheimer. Genetisch, wie ich überall lese. Pustekuchen, wie Dr. med. Nehls sagt, ein seltener Spezialist. Dr. Nehls führt den Beweis zweifach:

  • Man kann Mäusen genetisch das Alzheimer-Gen einpflanzen. Die werden dann so. Allerdings nur, wenn sie unter sogenannten Standard-Bedingungen gehalten werden. Jetzt staunen Sie bitte mit. Standard-Bedingungen bedeutet:
    • Mangel an Bewegung
    • Mangel an sozialen Aktivitäten
    • Mangel an Schlaf
    • Ständige Verfügbarkeit von Nahrung

Also im Prinzip der normale westliche Lebensstil des Menschen. Ist für die meisten Forscher eben auch etwas völlig Normales.

  • Dann hat man die gleichen vorbelasteten Tiere in einem „enriched environment“ gehalten. Für die Forscher etwas ganz besonderes. Für uns schlicht natürliche, genetisch korrekte Lebensbedingungen. Und jetzt kommt’s Trotz der genetischen Veranlagung waren diese Mäuse völlig resistent gegen Alzheimer. Und schon entwickelte Alzheimer-Krankheit lässt sich im enriched environment wieder umkehren (!!!)

Das waren die Mäuse. Mir (Dr. Strunz) genügt solch ein Beweis. Ich glaube an die generelle Übertragbarkeit von Experimenten unter Säugetieren. Deswegen wird ja in führenden Physiologie-Büchern nicht unterschieden zwischen Menschen und anderen Säugetieren. Gleiche innere Mechanismen.  Dennoch. Gleiche Versuche wurden beim Menschen durchgeführt. Alzheimer im Frühstadium wurde nicht nur gestoppt, sondern der geistige Abbau sogar umgekehrt (!!!) wenn… die sogenannte normale, aber letztendlich unnatürliche westliche Lebensweise gezielt geändert wurde.

Schlussfolgerung: Für Nehls sind genetische Varianten und Mutationen nur ein Brandbeschleuniger. Das Feuer selbst wird in unserer modernen Lebensweise gelegt. Wird diese rechtzeitig korrigiert (das ist Ihre Aufgabe! Eigenverantwortung! Hier werden keine Tabletten verteilt) dann lässt sich der Brand (Alzheimer) stoppen, lässt sich Gedächtnisfunktion und damit die Alltagskompetenz wiedergewinnen.

  • Zitat Dr. Nehls: Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns zum Erhalt (und zur Regeneration) der geistigen Fitness bis ins höchste Alter ist uns nämlich in die Wiege gelegt!

Quelle: Die Naturheilkunde 3/22017, Seite 18.

Zitat ende. Das muss ich kurz erklären.

Mäuse haben ein Alzheimer-Gen. Wenn man sie unter Bewegungsmangel, wenig Schlaf, wenig sozialen Kontakten und zuviel Futter hält – und nur dann – bekommen sie Alzheimer. Wenn man sie aber in einem „enriched environment“ hält – Das bedeutet viel Bewegung, viel Schlaf, sozial Kontakt und begrenzter Zugang zu Futter – dann bekommen sie KEIN Alzheimer – trotz Alzheimer-Gen. Entscheidend ist nicht das Gen, sondern die Lebensweise. Mit der für Mäuse richtigen Lebensweise ließen sich im Experiment reproduzierbar Alzheimer-Symtome sogar wieder umkehren. Das wurde bei Menschen überprüft und das funktioniert bei Menschen auch. Das ist Epigenetik. Das ist was wie heute WISSEN – Nach der Genetik. Die Lebensweise ist entscheidend, ob jemand mit einem Alzheimer-Gen Alzheimer auch bekommt oder nicht. Lebensweise – das sind Ernährung, Bewegung, Soziale Kontakte, Schlaf!

Meine Gene sind mir Wurscht! Die liegen in der Schublade. Ich entscheide, welches Gartenhaus ich baue.

Ein anderes Beispiel habe ich aus dem Buch „Scheiß Schlau“ von Dr. David Perlmutter. Das ist der Autor des Bestsellers „Dumm wie Brot“. Dr. Perlmutter ist ein Amerikaner mit einer seltenen Doppelqualifikation: Er ist Facharzt für Ernährungsmedizin und praktizierender Neurologe.

Dr. Nehl beschreibt eine Studie der Mayo Clinic aus dem Jahr 2013. Da hat man normalgewichtige Mäuse mit einer genetischen Disposition zu Diabetes Typ-1 genommen und in zwei Gruppen unterteilt. Also alle mit Diabetes Typ-1-Gen. Eine Gruppe wurde glutenfrei ernährt. Diese Tiere entwickelten kein Diabetes Typ-1. Glück gehabt. Glutenfreie Nahrung hat sie offenbar geschützt. Trotz des Gens. Die andere Gruppe bekam glutenhaltige Nahrung. Diese Tiere entwickelten Diabetes mit Ihrem Diabetes Gen. Pech gehabt. Pech gehabt, nicht deshalb, weil sie das Diabetes-Gen in sich trugen. Das hatten die anderen ja auch, sondern Pech gehabt, weil sie zudem Gluten fressen mussten. Soviel zum Thema Gene und Epigenetik. Gene sind nur die Baupläne in deiner Schublade. Epigenetik ist das, was du daraus machst. Du entscheidest – über deine Lebensweise. Gluten macht bei diese Mäusen den Unterschied zwischen Diabetes und nicht Diabestes. Nicht das Gen (allein).

Angelina Jolie hat sich beide Brüste amputieren lassen, weil sie – zweifellos – ein Brustkrebs-Gen in sich trägt. Sie hat sich verstümmeln lassen, weil sie glaubte, Ihren Genen ausgeliefert zu sein. Ärzte hatten ihr dazu geraten. Tausende haben es ihr nachgemacht. Anstatt ihre Lebensweise zu überprüfen und ihr Krebs-Gen abzuschalten ließen sie sich verstümmeln. Und da glaubt man, millionenschwere Stars seien gut beraten. Sind sie offenbar nicht.

Warum erzähle ich dir das alles? Weil ich möchte, dass du verstehst, dass du selbst es in der Hand hast, ob du schlank bist und gesund. Das heißt nicht, das du selbst Schuld bist, falls du NICHT schlank und gesund bist. Das bist du nicht. Es geht nicht darum wer Schuld hat. Diese Frage ist völlig uninteressant. Es geht einzig und allein darum, wer allein es in der Hand hat, etwas zu ändern. Und das bist du. Du hast es in der Hand. Du bist nicht ausgeliefert. Du entscheidest. Niemand sonst da draußen. Kein Arzt, der kann dir nur eine Pille geben. Nicht das Gen, das du geerbt hast, entscheidet darüber ob du  eine Krankheit bekommst. Es schafft nur eine von vielen Voraussetzungen. Über die anderen Voraussetzungen entscheidest du. Über die Art wie du dich ernährst, wie du dich bewegst, entspannst, schläfst und denkst.

Gene sind nichts weiter als eine notwendige Bedingung, aber sie sind noch lange keine hinreichende Bedingung. 

Alles, was ich hier im Podcast, in meinen Seminaren und im Coaching mache, darfst du vor diesem Hintergrund sehen. Alles was ich zum Thema Ernährung, Bewegung und Sport, Entspannung und Stressmanagement, Schlaf und Denken weitergebe, trägt dazu bei, krankmachende Gene auszuschalten und fröhliche Gene zu aktivieren. Ich selbst trage ganz sicher viele doofe Gene in mir, wie jeder einzelne von uns. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen. Mit meinem Lebensstil schalte ich die doofen Gene AUS. Kannst du auch tun… Die beste Version von dir kriegt kein Alzheimer. Immer locker bleiben.

Das wollte ich noch loswerden zum Thema Gene. Alles klar?

Ich hab noch was. Es gibt nach langer Pause im Herbst 2017 wieder Workshops für die beste Version von dir. Jeweils Ein-Tages-Workshops an einem Samstag.Das Thema wird sein: „In 7 Schritten zur besten Version von dir.“ So wie es aktuell aussieht werden es 4 oder 5 Termine sein, und zwar voraussichtlich wie folgt:

  • 30. September 2017 in Berlin 
  • 14. Oktober 2017 in Köln
  • 28. Oktober 2017 in München
  • 11. November 2017 in Hamburg
  • Wenn nicht alle unterkommen, dann noch am 25. November 2017 in der Nähe von Stuttgart

Das werden kleine Workshops mit begrenzter Teilnehmerzahl sein. Details dazu gebe ich in Kürze bekannt. Verbindliche Anmeldungen sind dann in ca. 14 Tagen möglich. Was du jetzt schon machen kannst, du kannst dich schon jetzt unverbindlich als Interessent auf die Liste setzten lassen. Dann wirst du als erstes über die Details informiert und kannst dich dann auch schnell anmelden denn die Vergabe der Tickets erfolgt nach der Reihenfolge der Anmeldungen.

Also, um dich unverbindlich auf die Liste der Interessenten zu setzen, klicke hier! Okay?  Würde mich freuen, wenn wir uns in diesem Herbst persönlich kennen lernen.

Auf jeden Fall hören wir uns demnächst wieder hier.

Bis bald, dein Ralf Bohlmann

Join the discussion 2 Comments

  • Julia Oehring sagt:

    Bisher habe ich deinen Podcast immer gerne gehört. Aber die letzte Folge über Epigenetik hat mich echt getroffen und das kann ich so nicht stehen lassen. „Ich entscheide selber, ob ich Krebs bekomme?“ Nein, diese Aussage ist ein Schlag ins Gesicht von allen, die selber gegen diese Krankheit kämpfen, gekämpf haben oder einen Angehörigen oder sogar Kind mit dieser Krankheit haben. Ja bei den Genen redenwir immer nur über Wahrscheinlichkeiten und durch meine Lebensweise kann ich diese Wahrscheinlichkeit stark beeinflussen. Sowohl in die eine als auch in die andere. Ich entscheide wie leicht ich es der Krankheit mache, aber ich entscheidenich, ob ich die Krankheit bekomme.

    Auch wenn ich erkrankt bin, kann ich durch meine Lebensweise die Heikungswahrscheinlichkejf beeinflussen, wie es mir dabei geht, wie schnell ich nach der Behandlung wieder fit bin. Aber nein ich habe nicht entschieden Krebs zugekommen. Auch nicht unsere Freunde, deren Tochter gerade gegenLeukämie kämpft oder der 9-jährige, der gerade an den Folgen eines Hirntumors stirbt. Wer hat da „entschieden“ dass der Junge Krebs hat. Er? Die Eltern?

    Die Aussage sol!test dunochmal über denken. Und ich werde den Podcast erst einmal nicht weiter höre und auch nicht weiter empfehlen. Vieleicht irgendwann mal wieder, aber ich habe wirklich zwei Tage gebraucht um das halbwegs zu verdauen und aufzuraffen diesen Kommentar hier zu schreiben.

    Viele Grüße
    Julia

    • Ralf Bohlmann sagt:

      Hallo liebe Julia,

      ich möchte meinen Hörern im Podcast über Epigenetik das Gefühl geben, dass sie nicht ausgeliefert sind. Und das aus einem Grund: Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, lähmt, macht manchmal wütend und blind. Das ist weder hilfreich noch ist es tröstlich. Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, ist einer der größten Stressfaktoren überhaupt. Stress macht Kortisol und Kortisol macht krank.

      Mein Podcast heißt „Erschaffe die beste Version von dir“ und er richtet sich an Menschen mitten im Leben, die wissen wollen, ob sie etwas tun können, oder nicht, für ihre Gesundheit, Fitness und Vitalität.Ich möchte meine Hörer ermutigen, das zu tun, was sie tun können. Denn das Gefühl nicht ausgeliefert zu sein, sondern etwas tun zu können, ist hilfreich und tröstlich.

      Das magst du alles jetzt nicht hören. Das kann ich gut verstehen. Du wirfst mir vor, dass ich irgend jemandem die Schuld gebe, für sein eigenes Schicksal. Nein, das tue ich nicht. Das habe ich auch im Podcast nicht getan. Es geht nicht um Schuld. Wie auch im Podcast gesagt und im Blog geschrieben: Es geht nicht um Schuld! Niemand hat Schuld!
      Es geht um das Gefühl, ausgeliefert zu sein oder eben nicht. Aus oben beschriebenen Gründen. Für all diejenigen, die ich damit erreichen kann, versuche ich die richtigen Worte zu finden.

      Mein Podcast hat dich wütend gemacht… Mein Ziel war es, dir das Gefühl zu geben, dass du nicht ausgeliefert bist. Das ist mir nicht gelungen und das tut mir leid.

      Liebe Grüße, Ralf

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