Eine neue Chance für die beste Version von dir

Diese Artikel wird am 10. Februar 2017 veröffentlicht. Also knapp 6 Wochen nach dem 1. Januar. Hattest du Vorsätze für das neue Jahr 2017?

  • Ich achte mehr auf meine Ernährung?
  • Ich gehe 2 x pro Woche zum Sport?
  • Ich lasse die Süßigkeiten weg?

Was ist daraus geworden? Bist du in der Spur? Hat alles geklappt und hast du dein Ziel schon erreicht oder bist zumindest auf dem Weg, dein Ziel zu erreichen? Dann gehörst du zu den höchsten 10%, die seit dem 1. Januar bis heute Ihre guten Vorsätze für das neue Jahr erfolgreich umgesetzt haben. Bleib dran! Und wenn nicht? Kein Problem, das meine ich ernst, kein Problem! Ärgere dich nicht darüber. Statt dessen

lerne wie ein Kind.

Kinder lernen spielend und sie lernen schnell und für’s Leben. Zum Beispiel Laufen. Sie versuchen es und fallen auf die Nase. Sie versuchen es erneut und fallen wieder auf die Nase. Und nochmal und nochmal. Schritt für Schritt kommen sie ihrem Ziel näher. Sie werden sicherer. Zuerst gehen sie nur 1-2 Schritte, ein halbes Jahr später rennen sie den ganzen Tag durch die Bude und wenn sie dann  40 sind, rennen Sie einen Marathon. Und sie werden nie wieder verlernen, wie das geht. Würde ein Kind jemals auf die Idee kommen zu denken „ich hab’s versucht. Hat nicht geklappt, dann lass ich es halt“? Niemals.

Ein Kinder versucht nicht herauszufinden OB es geht, OB es laufen kann. Es findet heraus WIE es geht, WIE Laufen funktioniert. Wenn das es auf die eine Art nicht klappt, dann versucht es etwas anderes. Wenn die Beine noch zu schwach sind, dann bleibt es dran, bis die Beine stark genug sind. Und das Ergebnis steht vorher fest: Ich werde laufen. Ich weiß heute noch nicht, wie ich das anstelle und vielleicht muss ich noch einzelne Fähigkeiten trainieren. Aber ich werde laufen.

Was hat das mit dir zu tun? Eine ganze Menge. Setze deine Vorsätze für einen gesunden, fitten Lifestyle um, so wie ein Kind das Laufen lernt. 

  • Ich werde mich so ernähren, dass Gesundheit, Fitness und Energie dabei herauskommt.
  • Ich werde einen sportlichen, bewegten Lifestyle leben.
  • Süssigkeiten genieße ich als Luxus, hin und wieder.
  • Ich weiß noch nicht genau, wie das im Detail aussieht UND ich werde das Ziel erreichen.
  • Ich probiere solange herum, bis ich das Ziel erreicht habe.
  • Es wird nicht jeder Versuch zum Erfolg führen UND wenn etwas nicht klappt, gebe ich deswegen mein Ziel nicht auf.
  • Über Rückschläge ärgere ich mich nicht. Ich probiere etwas anderes, bis es klappt.

So lernt ein Kind laufen. Und so erschaffst du die beste Version von dir! Falls du also Vorsätze hattest, am 1. Januar oder wann immer sonst, und du hast sie bisher noch nicht vollständig umgesetzt:, dann gib deinen Vorsätzen eine neue Chance. Rückschläge gehören dazu, manchmal wenige und machmal viele. Völlig egal.

„Ja, was soll ich den noch probieren… Ich habe doch schon alles probiert.“

Könnte diese Satz von dir sein? Joggen, Fitnessstudio, FDH und Kohlsuppendiät, keine Süßigkeiten nach dem Abendessen? Versuch mal etwas anderes und zwar eine andere Methode zu neuen, besseren Gewohnheiten zu kommen. Wenn du regelmäßig meinen Podcast hörst, dann ist dir vermutlich klar, dass deine derzeitigen Gewohnheiten dich dahin gebracht hast, wo du derzeit stehst. Deine Ernährungsgewohnheiten, deine Bewegung- und Sportgewohnheiten, deine Entspannungsgewohnheiten, deine Schlafgewohnheiten und deine Art zu Denken. Wenn du ein anderes Ergebnis haben willst, dann darfst du einige deiner Gewohnheiten in den genannten fünf Lebensbereichen durch bessere ersetzen.

Ich halte im Übrigen nichts davon, Gewohnheiten zu ändern. Deine Gewohnheiten und wiederkehrende Verhaltensweisen sind in einer bestimmten Gehirnregion abgespeichert sind. In den so genannten Basalganglien. Da kannst du jederzeit neue Gewohnheiten abspeichern. Dort abgespeicherte Gewohnheiten löschen oder abändern, kannst du leider nicht so ohne weiteres. Du kannst neue Gewohnheiten hinzufügen und dafür sorgen, dass die ab jetzt zum Tragen kommen. Und zwar indem du ein Ziel formulierst, an dem sich dein Unterbewusstsein orientieren kann. Ein Leitbild von dir in schlank, stark, fit und kerngesund. Darum solltest du neue, bessere Gewohnheiten entwickeln, üben, automatisieren und abspeichern. Da du ja weißt, wie die beste Version von dir aussieht, kerngesund, topfit und voller Energie, fällt es dir dann leicht, die besseren Gewohnheiten zu leben und zu praktizieren.

Wie entwickelst, speicherst und automatisiert du neue, besser Gewohnheiten  für einen gesunden, fitten Lifestyle?

Eine nach der anderen!

Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Nicht alle auf einmal, sondern eine nach der anderen. Du wirst vermutlich scheitern, wenn du dir fünf Gewohnheiten auf einmal vornimmst. Aber eine neue Gewohnheit, das schaffst du. Und dann die nächste, schaffst du auch. Und dann die nächste. Deine Ernährung zum Beispiel, ist nicht eine Gewohnheit. Das sind mehrere Gewohnheiten. Und wenn die beste Version von dir eine andere Ernährung praktiziert als du heute, dann darfst du auf dem Weg dahin mehrere Gewohnheiten durch bessere ersetzen. Eine nach der anderen. Ich gebe dir ein Beispiel: Deine Ernährung besteht aus verschiedenen Elementen und für Jedes hast du eine Gewohnheit. Mir fallen da folgende Gewohnheiten ein:

  • Frühstücks-Gewohnheit
  • Snack-am-Vormittag-Gewohnheit
  • Mittagessen-Gewohnheit o
  • Snack-am-Nachmittag-Gewohnheit
  • Abendessen-Gewohnheit
  • Nach-dem-Abendessen-Gewohnheit
  • was trinke ich über den Tag-Gewohnheit
  • was Esse ich tagsüber unterwegs-Gewohnheit
  • was bestelle ich im Restaurant Gewohnheit.

Früher bestand meine Gewohnheit im Restaurant darin, mich zwischen Pommes und Bratkartoffeln zu entscheiden. Diese Gewohnheit habe ich ersetzt, durch die Gewohnheit mich zwischen Salat und Gemüse zu entscheiden. Deine Ernährung besteht aus einer ganzen Reihe von Gewohnheiten. Dein Bewegungs- und Sportverhalten auch. Dein Schlafverhalten ebenso wie deine Art mit Stress umzugehen und dich zu entspannen, oder eben nicht. Meine Tipp für dich: Schreib doch mal deine Gewohnheiten auf. Sortiert nach den fünf Lebensbereichen.

  1. Ernährung
  2. Bewegung und Sport
  3. Entspannung Stressmanagement
  4. Schlaf
  5. Denken

Konzentriere dich dabei auf die Gewohnheiten, von denen du ahnst oder weißt, dass sie dich NICHT zum Ziel führen. Und dann schreibst du unter jede der Gewohnheit, die du ersetzen möchtest, die neue, bessere Gewohnheit. Also unter die Frühstücksgewohnheit „Ich esse 2 Brötchen mit Nutella oder Marmelade“ schreibst du eine bessere Gewohnheit „Ich esse 2 Eier mit Speck oder eine Schüssel Quark mit etwas geriebenem Apfel oder einen Proteinshake-Smoothie“. Was auch immer.

Damit hast du zu erstmal eine Liste der Gewohnheiten, die dir helfen, die beste Version von dir zu erschaffen. 

Wann immer du dich fragst „was würde die beste Version von mir tun?“ steht die Antwort auf deiner Liste. Damit ist deine Vorarbeit noch nicht ganz erledigt. Jetzt kommt der nächste Schritt. Du legst die Reihenfolge fest. Welche Gewohnheit ersetzt du als als erstes, und welche dann und so weiter. Natürlich gehst du nach Prioritäten vor. Du fängst da an, wo du den größten Schatz heben kannst. Die neue Gewohnheit, mit der du am schnellsten und am weitesten voran kommst. Ich weiß nicht in welchem Lebensbereich die bei dir liegt. Du hast sicher eine Idee.

Auf die Art findest du die erste Gewohnheit, die du übst und ausprobierst, solange bis sie 100% sitzt. Bis du sie so sicher beherrscht, wie laufen. Bis du nicht mehr darüber nachdenkst. Fang morgen damit an. Probiere etwas rum, bis du eine bessere Gewohnheit gefunden hast, die für dich tatsächlich funktioniert. Wenn du keine Eier magst, finde etwas anderes. Du gibst nicht auf, bis du 20-30 mal dein neues Verhalten praktiziert hast. Mach dir eine Strichliste oder mal dir einen Smiley in den Kalender für jeden Tag, an dem dein neues Verhalten geklappt hat. Wenn du in 30 Tagen 25 Smileys gemalt hast, dann ist dein neues Verhalten eine Gewohnheit und liegt abrufbereit in deinem Gehirn bereit. Vorher nicht. Wenn es um etwas geht, das du im Wochenrhythmus machen willst, wie Joggen gehen am Samstag, dann brauchst du ca. 6 Wochen, bis dein Gehirn verstanden hat „das ist jetzt meine neue Gewohnheit für den Samstag: Laufen“. Und wenn das sitzt, dann nimmst du dir die nächste Gewohnheit vor, die du ersetzen möchtest. Damit gehts du genauso vor. Und dann die nächste und dann die nächste.

Vielleicht kannst du dir 2 Gewohnheiten gleichzeitig vornehmen. Eine am Vormittag und eine am Abend. Oder eine aus dem Bereich Ernährung und eine aus dem Bereich Bewegung und Sport. Ein tägliches Verhalten und ein wöchentliches Verhalten. Nicht viel mehr als 1-2 Gewohnheiten gleichzeitig.  Stell dir vor, du würdest jeden Monat nur ein bis zwei etwas unglückliche Gewohnheiten durch eine bessere ersetzten. Natürlich die wichtigsten zuerst. In sechs Monaten bist du der besten Version von dir schon viel, viel näher gekommen. In zwölf Monaten hat du praktisch alle unvorteilhaften Gewohnheiten durch bessere ersetzt und im Spiegel sieht du eine Version von dir, die dir gefallen wird.

Gib der besten Version von dir eine neue Chance, immer wieder. Und probiere mal etwas anderes. Zum Beispiel eine Liste der Gewohnheiten, die du ersetzen möchtest.

Viel Erfolg und viel Spaß, dein Ralf Bohlmann

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  • Poli sagt:

    Hallo Ralf,

    ich bin im Laufe der letzten Wochen aktiver Hörer Deines Podcast geworden, denn mit Dir kann ich mich als ehemaliger Leistungssportler wirklich super identifizieren und habe nach ein wenig Einhörzeit einen echt guten Draht zu Deinen Themen und wie Du sie eben rüberbringst bekommen. Ich habe diesen Artikel zwar auch schon gehört, finde es aber großartig, dass auch Du ebenso viel Herzblut in Deine Tätigkeit legst und so positiv mit diesem Thema umgehst, wie ich das tue.

    Ich werde Deinen Podcast weiterhin mit Spannung erwarten und freue mich schon auf die nächste Folge !!

    Viele Grüße Poli

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